Ratgeber

Keller abdichten

Seit 2010 machen wir Kellerabdichtungen mit dem elektro­physi­ka­lischen DRYMAT®-System. In diesem Ratgeber geben wir einen Überblick über die Vor- und Nachteile der ver­schie­denen Verfahren.

Elektrophysikalische Kellerabdichtung von innen
Verfahren im Überblick

Wie lässt sich der Keller abdichten?

Übersicht

Kernaussagen

1. Wie entstehen feuchte Keller­wände?

Die häufigsten Ursachen für feuchte Kellerwände sind

  1. Kondensation
  2. Mangelhafte Installationen und Schäden an der Gebäudehülle
  3. Aufsteigende Feuchtigkeit in der Kellerwand
  4. Drückendes Wasser

Meistens überlagern sich mehrere Feuch­tig­keits­ursachen. Deshalb lohnt es sich, das Gebäude von erfahrenen Bau­sach­ver­stän­digen begut­ach­ten zu lassen. In den folgenden Abschnitten gehen wir auf die Schadens­me­cha­nismen der einzelnen Ursachen im Detail ein.

Wenn feuchte Luft auf eine kühle Oberfläche trifft, kommt es zu Konden­sa­tion, wie zum Beispiel auf der Außen­seite einer kühlen Glasflasche. Im Falle von Gebäuden führt dies mit der Zeit zu Folge­schäden, wie Schim­mel­befall, modrigen Gerüchen und Zersetzung der Bausubstanz. Gründe für die hohe Luft­feuch­tig­keit sind oft falsches Lüften, Wasser­dampf durch Duschen, Kochen oder das Trocknen von Wäsche. Weil warme Luft im Vergleich zu kalter Luft mehr Feuch­tig­keit aufnehmen kann, sollte nach Möglichkeit zur kühlsten Tageszeit gelüftet werden.

Mangelhafte Instal­la­tio­nen am Haus führen oft zu Feuch­tig­keits­schäden. Beispiele solcher Instal­la­tionen sind Flach­dächer, Regen­rinnen, Fall­rohre, Zister­nen, Regen­tonnen; der Zustand von Ziegeln, Steinen, Mörtel, Verputz, Mauer­sockeln, wetter­festen Anstrichen, Feuch­tig­keits­sperr­schichten und Silikon­fugen; Schwach­stellen in der Gebäude­hülle, wie Risse in Mauerwerk und Abdeckungen; Konstruk­tio­nen, die Wasser zum Mauer­werk leiten, einschließ­lich undichter Fenster und Türen, Wärme­tauscher oder Abluft­öffnungen von Lüftungen; Kamine und Regenabweisbleche.

Das Phänomen der kapillar aufsteigenden Feuchtigkeit in der Bausubstanz tritt auf, weil die Wand natürlich negativ geladen ist. Damit saugt die Bausubstanz Feuch­tig­keit in sich auf, ähnlich wie ein Schwamm. Bei den drei erörterten Feuch­ti­gkeits­ursachen liegt das eigentliche Problem nicht in der Undichtigkeit der Kellerwand, sondern entweder in den Gewohn­heiten der Menschen im Haus, in Mängeln an den Instal­la­tionen am Haus oder in den physi­ka­lischen Eigen­schaften der Bausubstanz.

Mit anderen Worten, geht es bei der Keller­ab­dichtung meistens in erster Linie nicht um «Abdichtung», sondern um die Iden­ti­fika­tion und Besei­ti­gung der Ursachen, die zu Feuchtigkeit in der Bau­sub­stanz führen. Deshalb sollten Sie erst über geeignete Methoden der Keller­ab­dichtung nachdenken, wenn Sie die Feuch­tig­keits­ursachen eindeutig iden­ti­fi­ziert haben. Dazu lohnt es, sich Bau­sach­ver­ständige für Feuchtigkeit beizuziehen.

In seltenen Fällen kann eine drückende Feuch­tig­keits­quelle Ursache für die Durch­feuchtung der Kellerwände sein. Zu drückender Feuchtigkeit zählen Hang-, Schicht- oder periodisch hohes Grund­wasser sowie Quellen oder andere Wasser­adern in der Nähe des Gebäudes. Drückende Feuchtigkeit bedeutet in der Regel, dass das Gebäude an einem ungüns­ti­gen Standort errichtet worden ist. Eine starke Durchfeuchtung ist jedoch noch kein Indiz für drückendes Wasser.

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2. Welche Anforde­­rungen sollte eine Keller­­ab­­dich­­tung erfüllen?

Eine optimale Kellerabdichtung

  1. Beseitigt oder entschärft die Feuchtigkeitsursachen
  2. Hält die Bausubstanz vollständig und dauerhaft trocken
  3. Greift möglichst wenig in die Bausubstanz ein

Tiefe Eingriffe in die Bausubstanz bergen statische Risiken und die Gefahr von Folgeschäden, wie Risse oder Spannungs­um­la­ge­rungen. Sie sollten daher insbe­sondere bei Altbauten nur durchgeführt werden, wenn es keine schonen­dere Alternative gibt (vgl. Methoden der Abdichtung unter 3.).

Eine hermetische Abdichtung des Kellers ist grund­sätz­lich nicht wünschens­wert, da die Wand dann nicht mehr «atmen» kann. Dies führt in der Regel zu Folgeschäden, die nicht zwingend sichtbar auftreten müssen. Aus diesen Gründen sollten wasser­­un­durch­­lässige Sperr­schichten nur dann umgesetzt werden, wenn alle anderen Methoden nicht zum Ziel führen. Das gilt insbe­sondere für den Fall einer drückenden Feuch­tig­keits­quelle (vgl. Ursachen unter 1.).

3. Welche Abdich­­tungs­­me­thoden gibt es?

Um undichte Kellerwände abzudichten, gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten:

  1. Vertikalsperre: Außen oder innen an der Wand wird eine groß­flä­chige wasser­dichte Sperr­schicht angebracht, wie ein Bitumen­anstrich oder ein Schlämmputz.

  2. Horizontalsperre: Auf einer bestimmten Höhe der Wand wird eine wasser­dichte Sperr­schicht eingebaut, welche den ganzen Mauer­durch­messer durchquert.

  3. Elektrophysikalische Sperre: Über den Einbau von Elektroden wird in die Wand ein positiv elek­tri­sches Potenzial induziert, welches die Wand vor eindrin­gen­der Feuch­tig­keit schützt.
Aufsteigende Feuchtigkeit in Bodenplatte und Kellerwand

Aufsteigende Feuchtigkeit

Vertikalsperre

Prinzip der Vertikalsperre

Horizontalsperre

Prinzip der Horizontalsperre

Elektrophysikalische Kellerabdichtung

Elektrophysikali­sche Sperre

Während Horizontal- und Vertikal­sperren vom Prinzip her leicht verständ­lich sind, bedarf die elektro­phy­si­ka­lische Abdichtung einer genaueren Erklärung: Bei aufsteigender Feuch­ti­gkeit kann Wasser in den Kapillaren (enge «Röhrchen», Spalten oder Hohlräume) des Baustoffs nach oben steigen. Dieser Effekt wird auch «Kapillar­effekt», oder «Saug­spannung» genannt und tritt natür­li­cher­weise auf, da der Baustoff eine nega­tive elektri­sche Ladung aufweist.

Im Rahmen der elektro­phy­si­ka­lischen Abdichtung wird in die Wand ein posi­tives elekt­risches Potenzial induziert. Es kommt zur «Elektroosmose»: Der Kapillareffekt wirkt neutralisiert. Dadurch kann keine neue Feuchtigkeit mehr in die Bau­sub­stanz aufsteigen, eindringen. Die Rest­feuch­ti­gkeit verdunstet mit der Zeit, die Wand wird dauerhaft trocken bis runter auf die Keller­sohle. Die Elektro­osmose wird auch mit einer starken Feuch­tig­keits­belastung fertig – im Falle von drückendem Wasser oder wenn die Gebäude­hülle durch Risse geschädigt ist, vermag sie die eindrin­gende Feuch­tig­keit nur schneller zu trocknen.

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4. Welche Risiken bergen manuelle Abdich­­tungs­­ver­­fahren?

Aufsteigende Feuchtigkeit in Bodenplatte und Kellerwand

Aufsteigende Feuchtigkeit

Vertikalsperre

Prinzip der Vertikalsperre

Horizontalsperre

Prinzip der Horizontalsperre

Elektrophysikalische Kellerabdichtung

Elektrophysikali­sche Sperre

Eine optimale Kellerabdichtung entschärft oder beseitigt erstens das Feuch­tig­keits­problem, hält die gesamte Bausubstanz zweitens dauerhaft trocken und lässt sich drittens minimal­invasiv umsetzen. Wie gut erfüllen Vertikal- und Hori­zon­tal­sperre diese drei Anforderungen?

Horizontal- und Vertikal­sperren lösen das Feuch­tig­keits­problem nur unzu­rei­chend: Bei der Horizon­tal­sperre bleibt der Bereich unterhalb der Sperre, wie z.B. der Keller­boden, weiterhin feucht; die innen­sei­tige Vertikal­sperre kann die Wand außen und unten nicht vor eindrin­gender Feuch­tig­keit schützen. Bei der außen­sei­tigen Vertikal­sperre ist die Wand unten ebenfalls nicht vor Feuchtigkeit geschützt.

Die außen­seitige Vertikalsperre ist zudem sehr aufwändig und teuer in der Ausführung, zumal die Kellerwand vollständig freigelegt werden muss. Horizontal­sperren sind im Vergleich dazu zwar weniger aufwändig, erfordern aber tiefe bauliche Eingriffe ins Mauerwerk, die statisch heikel sein können. Vor allem bei Altbauten sollten Sie davon besser absehen.

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5. Welche Vor- und Nach­­teile hat die elektro­­phy­­si­­ka­­lische Abdich­tung?

Die elektrophysikal­ische Keller­ent­feuch­tung mit dem DRYMAT®-System arbeitet aktiv gegen Feuchtigkeit und kann auch bei hoher Feuch­tig­keits­be­las­tung sowohl Kellerwände als auch Keller­böden dauerhaft trockenlegen. Dank des elektrischen Potenzials nimmt die entfeuchtete Bausubstanz keine neue Feuchtigkeit auf, sondern bleibt dauerhaft vor Feuchtigkeit geschützt (vgl. Funktions­weise im Detail unter 3.).

Dank ihrer aktiven Wirkung erfordert die elektro­phy­si­ka­lische Abdichtung nur minimale bauliche Eingriffe und führt so zu einer erheb­li­chen Kostene­rsparnis gegenüber den Verfahren der Vertikal- und Horizontal­sperre. Die Stromkosten für die Aufrecht­erhaltung des elektri­schen Potenzials belaufen sich auf ca. 50 EUR pro Jahr. Dieser Verbrauch ist auf das Steuer­gerät zurückzuführen. In der Wand fließt kein Strom und es entsteht keine Belastung durch Elektrosmog.

Die elektrophysikali­sche Trocknung mit DRYMAT® ist zudem risiko­frei für Mensch und Umwelt und hat keinen Einfluss auf die Gebäude­statik und ist denkmal­schutz­gerecht. Das DRYMAT®-System arbeitet nach wissen­schaft­lich anerkannten Prinzipien und ist nach Ö-Norm B 3355-2 zertifi­ziert. Nicht zuletzt erhalten Sie von uns 10 Jahre Garantie auf das Steuer­gerät und weitere 10 Jahre vom ISO zertifizierten Hersteller. Mehr zu unserem Angebot zur Kellerabdichtung

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6. Warum ist die elektrophysikalische Abdichtung in der Praxis umstritten?

Auf dem Markt gibt es mehrere Anbieter:innen und Systeme für elektrophysikalische Abdichtungen. Einige davon bieten Steuergeräte an, die ausschließlich über Funkwellen ein positives elektrisches Potenzial aufbauen. Unserer Erfahrung nach können reine Funksysteme Ihre Wände und Böden nur entfeuchten aber nicht ein ganzes Gebäude trockenzulegen.

Wir sind seit 2010 die Vertretung von DRYMAT®. Der Hersteller ist sowohl für das Steuergerät als auch für die Anwendung ISO 9001 zertifiziert. Das DRYMAT®-System baut das elektrische Potential über in der Wand installierte Titan-Elektroden auf. Dieses System setzen wir seit über 10 Jahren erfolgreich ein und sind somit in der Lage ein Erfolgsversprechen abzugeben.

Installation der elektrophysikalischen Kellerabdichtung mit dem DRYMAT®-System

7. Was spricht gegen Bau­trockner?

Leistungsfähige Bautrockner eignen sich in erster Linie zur Gebäudetrocknung nach Wasserschäden oder während der Bauphase. Bei einem Feuch­tig­keits­problem, bei dem die Wand über die kapillare Saugspannung des Baustoffes Feuchtigkeit aufnimmt, können sie sich hingegen kontra­pro­duktiv auswirken: In diesem Fall führen die Bautrockner nämlich zu einer Verstärkung der Hygroskopie (Wand kann mehr Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen), während die Feuchte­ursache bestehen bleibt.

Dadurch gelangt mittelfristig noch mehr Feuchtigkeit in die Wand hinein. Mit der Feuchtigkeit kommen auch Mineralsalze ins Mauerwerk. Diese gelösten Salze können auskristallisieren. Dabei kommt es zu einer Vergrößerung des Volumens, was auf Dauer zu einer Schädigung der Bausubstanz führt. Durch die Versalzung nimmt das Mauerwerk dann noch mehr Feuchtigkeit auf.

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8. Wie viel kostet eine Keller­­ab­­dich­tung?

Die elektrophysikalische Kellerabdichtung mit dem DRYMAT®-System kostet bei einem Einfamilienhaus mit einer Grundfläche von 60 m2 etwa 15’000 bis 20’000 EUR. In diesem Betrag sind alle Arbeitsschritte enthalten einschließlich Analyse, Einbau und Nachmessung 18 Monate nach dem Einbau. Hinzu kommen die Betriebskosten von ca. 50 EUR pro Jahr. Eine Wartung ist nicht erforderlich.

Im Vergleich dazu belaufen sich die Kosten für die Trockenlegung des gleichen Gebäudes mit einer Drainage auf ca. 45’000 bis 60’000 EUR. Besonders ins Gewicht fallen die Aufwendungen für die Erdarbeiten. Eine Abdichtung alleine verursacht Kosten von etwa 350 EUR pro Quadratmeter.

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9. Fazit

Für eine erfolgreiche Kellerabdichtung müssen zunächst die Ursachen der Feuchtigkeit sorgfältig ermittelt werden. Hierbei sollte ein Fachmann hinzugezogen werden, da oft mehrere Feuch­tig­keits­ursachen vorliegen, die sich überlagern können. Die häufigsten Ursachen sind Kondensation, mangelhafte Instal­la­tionen am Bauwerk, Schäden an der Gebäude­hülle sowie innerhalb der Wand aufsteigende Feuchtigkeit.

Handelt es sich um aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk ohne drückendes Wasser und ohne Schäden an der Gebäudehülle, ist die elektro­phy­si­ka­lische Keller­ab­dichtung die effektivste und kosten­günstigste Lösung, da sie aktiv gegen Feuchtigkeit wirkt und minimal­invasiv eingebaut werden kann. Im Gegensatz zur Elektro­osmose bleiben bei der Horizontal- und Vertikal­sperre Teile der Bausubstanz weiterhin feucht.

Wir sind die Vertretung von DRYMAT®. Dieses System kommt mit Erfolgsgarantie, denn sowohl das System als auch die Vorgehens­weise bei der Anwendung sind Ö-Norm B 3355-2 zertifiziert.

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